Warum Fußgängerüberwege?
Fußgänger und Autos passen im Straßenverkehr meist nicht so gut zusammen. Daher brauchen wir Hilfsmittel, um Fußgänger heil von einer Straßenseite auf die andere zu bringen. Diese Fußgängerüberwege sind mit Straßenmakierungen, Schildern und manchmal Ampeln ausgestattet. Am besten bekannt sind sicherlich die weißen Streifen, die “Zebrastreifen” – bzw gelbe Streifen in der Schweiz.
Es geht aber auch kreativer, wie dieser farbenfrohe Londoner Übergang zeigt, der zum Anlass von Pride 2019 angemalt wurde. (Wie man sieht, ist dies kein klassischer Zebrastreifen, sondern eine zusätzlich zum Ampelübergang angebrachte Markierung.)

Diese dicken (meist weißen) Linien sind deshalb so populär für Fußgängerübergänge, weil sie sich in einer Masse von Autos, Fahrrädern, Fußgängern, Straßenschildern und anderen Linien auf der Fahrbahn gut abheben und leichter zu erkennen sind. In einem Büchlein von BP zur Verkehrserziehung aus den 70er Jahren sieht man, dass sich vielleicht die Mode und die Autos verändert haben – die Zebrastreifen sehen heute noch genauso aus.

Die Geschichte des Zebrastreifen
In ihrer heutigen Form finden Zebrastreifen zum ersten Mal 1949 Erwähnung, im UN-Protokoll über Straßenverkehrszeichen. In Deutschland gab es die ersten 1952 in München. 1949 wurden sie erstmals in Großbritannien eingeführt, allerdings noch in ihrer ursprünglichen Form, nämlich blau und gelb gestreift. Der wohl berühmteste Zebrastreifen der Welt ist sicherlich auf der Abbey Road – man stelle sich vor, wie das gleichnamige Beatles Album ausgesehen hätte, wenn es bei dieser Farbenwahl geblieben wäre! Wie poplär dieser Übergang auch heute noch ist – über 50 Jahre nachdem das Album erschienen ist – kann sich dank der Webcam der Abbey Road Studios jeder live ansehen!
München wollte sich da wohl eine Scheibe von abschneiden und hat mit dem Bau eines neuen Fußgängerüberwegs auch gleich eine neue “Touristenattraktion” geschaffen: diese Kreuzung in Schwabing hat sage und schreibe 32 neue Schilder. Somit kann wirklich niemand übersehen, dass er sich einem Zebrasteifen nähert. Vielleicht hat die Stadt die Regeln aber doch ein wenig zu wörtlich ausgelegt. ?

Fußgängerüberwege in anderen Ländern
Wie viele Europäer auf Besuch in den Staaten, brauchten wir eine Weile, um uns an die Amerikanischen Fußgängerüberwege zu gewöhnen. Die zwei dünne Linien waren einfach leicht zu übersehen. Viele Amerikaner scheinen das auch so zu empfinden, denn wir sehen mehr und mehr Zebrastreifen. Diese Fotos zeigen zwei Fußgängerübergänge in Libertyville, IL, ein paar hundert Meter von einander entfernt. Die kann man schon mal leicht übersehen!


Auf Deutsch sind es Zebrastreifen, auch in England sagt man “zebra crossing” dazu. Die Engländer bedienen sich auch anderer Begriffe aus dem Tierreich, wie “pelican”, “toucan”, “puffin” und “pegasus crossing” für verschiedene Arten von Ampelübergang.
“Zebrastreifen” ist auf alle Fälle hübscher und anschaulicher als ein langweiliger “crosswalk”. Auf Holländisch “zebrapad”, auf Spanisch “paso cebra” – die Idee scheint also weit verbreitet zu sein. Das Schwedische Wort “övergångsställe” bedeutet wörtlich “Übergangsstelle”. Nicht sehr elegant, ist aber interessanterer Weise ein Wort, welches die drei Schwedischen Buchstaben “å, ä & ö” beinhaltet!
Aber wie auch immer sie heißen, leider weiss man auch, dass nicht immer alle Autofahrer an Zebrastreifen halten. Dieser Versuch mit hochklappbaren Zebrastreifen in Montreal ist daher sehr interessant anzusehen!

Das funflector-Team